Eine Tagung für Leitungspersonen von sozial- und sonderpädagogischen Einrichtungen sowie Mitarbeitende von zuweisenden Instanzen.
Die Unterbringung in einer Institution ist das Mittel letzter Wahl – wenn ambulante Hilfen erschöpft sind oder das Kindeswohl im gewohnten Umfeld ernsthaft gefährdet ist. Doch zu diesem Zeitpunkt sind viele betroffene Kinder und Jugendliche bereits durch Jahre schwieriger Erfahrungen geprägt – durch Instabilität, Ausgrenzung, Vertrauensverluste.
Die Kinder- und Jugendhilfe steht damit vor einem strukturellen Dilemma: Sie greift oft erst dann ein, wenn sich schwierige Lebenslagen bereits verfestigt haben. Die Erwartung, dass stationäre Einrichtungen diese komplexen Problematiken kurzfristig lösen oder junge Menschen «wiedereingliedern», ist nicht nur unrealistisch – sie überfordert alle Beteiligten: Kinder, Fachpersonen und Systeme.